Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Sophron“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 42
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Sophron. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 42. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sophron (Version vom 02.05.2023)

[42] Sophron, griech. Mimendichter, aus Syrakus, älterer Zeitgenosse des Euripides, verfaßte prosaische Dialoge in dorischem Dialekt, teils ernsthaften, teils spaßhaften Inhalts, welche Szenen des Volkslebens aufs treueste schilderten. Trotz der prosaischen Form wurden seine Mimen von den Alten als Dichtungen betrachtet. Platon, durch den sie in Athen zuerst bekannt wurden, schätzte sie überaus und benutzte sie zur dramatischen Einkleidung seiner Dialoge; Theokrit nahm sie in seinen Idyllen zum Vorbild, und auch die Grammatiker schenkten ihnen wegen ihrer volkstümlichen Sprachformen besondere Beachtung. Die Dürftigkeit der erhaltenen Bruchstücke (zuletzt gesammelt von Botzon, Marienburg 1867) verstattet weder von Inhalt noch Ausführung eine Anschauung. Vgl. die Schriften von Grysar (Köln 1838), Heitz (Straßb. 1851) und Botzon (Lyck 1856).