Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Sonnenberg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Sonnenberg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 15 (1889), Seite 31
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Sonnenberg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 31. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sonnenberg (Version vom 19.06.2022)

[31] Sonnenberg, Franz Anton Joseph Ignaz Maria, Freiherr von, Dichter, geb. 5. Sept. 1779 zu Münster, entwarf schon auf dem Gymnasium in Münster nach Klopstocks „Messiade“ den Plan zu einem Epos: „Das Weltende“ (Bd. 1, Wien 1801), das alle Fehler einer wilden Phantasie, eines regellosen Umrisses und einer schwülstigen Diktion vereinigt. Er studierte die Rechte, doch nicht aus Neigung, lebte späterhin zurückgezogen in Jena und arbeitete hier an einem zweiten Epos: „Donatoa“, abermals einem Gemälde des Weltuntergangs, welches dergestalt seine ganze Seele erfüllte, daß er Schlaf und Speise, Umgang und jede Lebensfreude dafür aufopferte. Er endete 22. Nov. 1805 freiwillig in Jena durch einen Sturz aus dem Fenster. Auch in „Donatoa“ (Rudolst. 1806, 2 Bde., mit Biographie von Gruber) erscheint S. als ein Nacheiferer Klopstocks. Bei allen Fehlern in Plan und Ausführung zeigen einzelne Stellen eine gewisse Kraft und Hoheit und eine tiefe Innigkeit des Gemüts. Aus seinem Nachlaß erschienen auch „Gedichte“ (Rudolst. 1808).