Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Sollogub“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 13
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Sollogub. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 13. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sollogub (Version vom 21.05.2023)

[13] Sollogub, Wladimir Alexandrowitsch, Graf, russ. Schriftsteller, geb. 1814 zu St. Petersburg, studierte in Dorpat, schlug dann die diplomatische Laufbahn ein und erhielt bei der Gesandtschaft in Wien einen Posten. Später wurde er vom Ministerium des Innern in den Süden Rußlands abkommandiert, um statistische Nachrichten über die südlichen Gouvernements zu sammeln. Nachdem er sich vom Staatsdienst zurückgezogen, nahm er seinen Wohnsitz in Dorpat und starb 17. Juni 1882 im Bad Homburg. Sein Hauptwerk ist „Tarantas“ (1845; deutsch, Leipz. 1847), eine mit trefflichem Humor verfaßte Schilderung der verschiedenen Schichten der Gesellschaft in der Provinz. Außerdem sind zahlreiche Novellen und Erzählungen (darunter die rührende „Geschichte zweier Galoschen“ und „Die große Welt“) vorhanden, die von Phantasie und Beobachtungsgabe zeugen, wenn sie auch der künstlerischen Tiefe ermangeln. Gelegentlich versuchte sich S. auch als Theaterdichter (z. B. mit dem Lustspiel „Der Beamte“, 1857) und veröffentlichte „Erinnerungen an Gogol, Puschkin und Lermontow“ (deutsch, Dorp. 1883) u. a.