MKL1888:Siegfried von Eppenstein

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Siegfried von Eppenstein“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 953
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Siegfried von Eppenstein. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 953. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Siegfried_von_Eppenstein (Version vom 03.10.2021)

[953] Siegfried von Eppenstein, Erzbischof von Mainz, trat 1038 in das Kloster Fulda, ward, obwohl von gemeiner Gesinnung, voll Habgier und Eigennutz, 1058 Abt desselben und 1059 Erzbischof von Mainz. Er unternahm 1065 eine Pilgerfahrt nach Palästina, verbündete sich 1066 mit seinem frühern Feind, Anno von Köln, auf dem Reichstag zu Tribur zum Sturz Adelberts von Bremen, ließ sich 1069 durch das Versprechen des Königs Heinrich IV., ihm den thüringischen Kirchenzehnten zu verschaffen, zu der Zusage bewegen, dessen Ehe mit Bertha scheiden zu wollen, was aber der Papst verhinderte, mußte 1070 sich in Rom gegen die Anklage der Simonie rechtfertigen und sich durch eine Kirchenbuße reinigen. Er geriet 1074 und 1075, als er auf den Synoden zu Erfurt und Mainz das Verbot der Priesterehe verkündete, durch die erzürnten Priester in Lebensgefahr, ward, nachdem er 1076 auf der Synode von Worms, welche Gregor VII. absetzte, den Vorsitz geführt, gebannt, erlangte aber durch Abfall von Heinrich IV. und demütige Unterwerfung unter den Papst Absolution, salbte 1077 in Mainz den Gegenkönig Rudolf von Schwaben, dessen Wahl er besonders betrieben, ward 1078 in der Schlacht bei Mellrichstadt gefangen, blieb in Haft bis 1081, krönte in demselben Jahr auch den zweiten Gegenkönig, Hermann von Luxemburg, zog sich 1082 in das Kloster Hasungen zurück und starb daselbst im Februar 1084.