Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Siebengebirge“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 944
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Siebengebirge. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 944. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Siebengebirge (Version vom 24.09.2023)

[944] Siebengebirge, kleines vulkanisches Gebirge auf dem rechten Rheinufer, das sich Bonn gegenüber in dem Winkel, welchen Rhein und Sieg durch ihren Zusammenfluß bilden, in der Nähe von Königswinter als nordwestliche Vormauer des Westerwalds erhebt und landschaftlich zu den schönsten Partien der Rheinufer gehört. Auf dem kleinen Raum von ca. 50 qkm ist hier eine Fülle hoher und schroffer Basalt-, Trachyt- und Dolomitkegel, aus der Grauwacke aufragend, zusammengedrängt, unter denen vorzugsweise sieben Berge imponierend hervortreten, zunächst als die vordere Reihe: der steile Drachenfels (325 m), unmittelbar am Rhein, der Petersberg (334 m), dicht daneben, mit einer Wallfahrtskapelle des heil. Petrus, und die Wolkenburg (328 m), ein abgestumpfter Bergkegel, durch einen Bergrücken (das Röpekämmchen) mit dem Drachenfels zusammenhängend; sodann als hintere, vom Rhein entfernte Reihe: der Ölberg (464 m), der höchste Gipfel und beschwerlich zu ersteigen, die Löwenburg (459 m), der Lohrberg (440 m) und der Nonnenstromberg (337 m). Die Burgen, deren Ruinen mehrere der Gipfel schmücken, stammen fast alle aus dem 12. Jahrh. und waren feste Schlösser der Kölner Erzbischöfe. Im Hintergrund des reizenden Heisterthals liegt die Klosterruine Heisterbach (s. d.). Der Trachyt des Gebirges wird in großen Steinbrüchen gewonnen und in Königswinter zu Bausteinen verarbeitet; der Kölner Dom ist vorzugsweise aus diesem Gestein erbaut. Vgl. v. Dechen, Geognostische Führer durch das S. (Bonn 1861); v. Lasaulx, Wie das S. entstand (Heidelb. 1884).