Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Sichem“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 932
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Sichem. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 932. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sichem (Version vom 22.11.2022)

[932] Sichem, 1) Stadt in Samaria, zwischen den Bergen Ebal und Garizim, Begräbnisort Josephs, ward durch Josua zur Frei- und Levitenstadt bestimmt, fiel später dem Reich Israel zu und war eine Zeitlang Residenz Jerobeams. Im nachexilischen Zeitalter war sie Hauptsitz des samaritanischen Religionskultus. Johannes Hyrkanos eroberte sie und zerstörte den Tempel auf dem Berge Garizim. Später römische Kolonie, hieß sie Flavia Neapolis, jetzt Nabulus (s. d.). – 2) Landgemeinde in der belg. Provinz Brabant, Arrondissement Löwen, am Demer und an der Eisenbahn Aachen-Antwerpen, mit gotischer Kirche, Brauereien, Fabrikation von Wacholderbranntwein und (1887) 2596 Einw. S. war ehedem eine feste Stadt, besaß im 15. Jahrh. bedeutende Wollwebereien, wurde jedoch 1499 durch die Pest fast entvölkert und 1599 vollständig eingeäschert.