Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Senebier“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 860
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Senebier. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 860. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Senebier (Version vom 11.04.2021)

[860] Senebier (spr. ssö̆n-bjeh), Jean, Naturforscher und Bibliograph, geb. 6. Mai 1742 zu Genf, studierte Theologie, ward 1765 Prediger in seiner Vaterstadt, 1769 Prediger zu Chancy und 1773 Oberbibliothekar der Stadt Genf. Die Revolution in Genf veranlaßte ihn, sich in das Waadtland zurückzuziehen; doch kehrte er 1799 in seine Vaterstadt zurück, wo er 22. Juli 1809 starb. S. begründete seinen Ruf als Naturforscher durch die klassische Preisschrift über naturwissenschaftliche Beobachtungen (1769), die in 3. Auflage als „Essai sur l’art d’observer et de faire des expériences“ (Genf 1802, 3 Bde.) erschien, beschäftigte sich dann hauptsächlich mit Pflanzenphysiologie und bahnte hier einen bedeutenden Fortschritt an, indem er das Prinzip betonte, daß die Ernährungsvorgänge nach den allgemeinen Gesetzen der Chemie beurteilt werden müßten. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: „Mémoires physico-chimiques sur l’influence de la lumière solaire pour modifier les êtres des trois règnes de la nature“ (Genf 1782, 3 Bde.); „Rapport de l’air atmosphérique avec les êtres organisés“ (das. 1807, 3 Bde.); „Physiologie végétale“ (das. 1782–88, 5 Bde.) und „Météorologie pratique“ (das. 1810); auch bearbeitete er für die „Encyclopédie méthodique“ die Pflanzenphysiologie. Außerdem schrieb er: „Histoire littéraire de Genève“ (Genf 1786, 3 Bde.) und übersetzte mehrere Werke von Spallanzani.