Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Semién“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 852
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Semién. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 852. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Semi%C3%A9n (Version vom 08.03.2023)

[852] Semién (Semen, Simen, Samen, d. h. Norden oder kaltes Land), Landschaft in Abessinien, zu Amhara gehörig, wird im O. und N. vom Hauptstrom des Landes, dem Takazzé, umflossen und stellt die höchste Erhebung ganz Abessiniens, die sogen. ostafrikanische Schweiz, dar. Die Landschaft wird aus wild zerklüfteten Gebirgen durchaus vulkanischer Natur gebildet, die am Takkazé durch Schiefer und Sandstein ersetzt werden. Der höchste Gipfel ist nach Aarbagues de Sosten der Buahit mit 4917 m, dem Stecker nur 4529 m gibt. Der Ras Daschan hat nach Abbadie 4685, der Abba Jared 4483 m, sie reichen also noch über die bei 4287 m liegende Schneegrenze hinaus. Der höchste Wohnort des dünn bevölkerten Landes ist Barna (3595 m). Gerste wird noch in 4061 m Höhe gebaut. Alle Reisenden heben die unvergleichliche Großartigkeit der Landschaft hervor, die nach Rüppells Ausspruch „den Charakter der Hochalpen Europas vergegenwärtigt, und der nur die malerisch gelegenen Sennhütten fehlen“.