Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Seekarten“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 805806
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Seekarten. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 805–806. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Seekarten (Version vom 13.11.2022)

[805] Seekarten, Darstellungen von Meeren oder Teilen derselben samt den umgrenzenden Küsten, den darin liegenden Inseln, Klippen, Untiefen, Bänken, Strömungen, Leuchtfeuern mit ihren Sichtbarkeitsgrenzen, wichtigen Landmarken etc., nebst Angabe der Zeit des Eintritts des hohen Wassers am Neu- und Vollmondstag an verschiedenen Punkten sowie an mehreren Stellen eingetragenen Kompaßrosen mit Beifügung der Variation der Magnetnadel vom wahren Norden. Die auf den Schiffen geführten S. sind entweder Plankarten (auf denen die Meridiane gerade Linien bilden und alle Breitengrade einander gleich sind) oder Mercator-Karten (mit wachsenden Breiten). Ist die wahre Nord- und Südlinie des Kompasses parallel der Breitenskala gezogen und die Variation nur in Graden angegeben, so heißen die S. rechtweisende; ist dagegen der magnetische Norden besonders bezeichnet, und sind von ihm abhängig [806] alle übrigen Kompaßstriche gezogen, so heißen sie mißweisende. S., auf denen der tägliche Weg des Schiffs aufgetragen und dadurch die Stelle bestimmt wird, auf der es sich eben befindet, heißen Paßkarten. Nach dem Maßstab unterscheidet man Generalkarten (1 : 800,000 oder kleiner), Navigations- oder Segelkarten (1 : 600,000 bis 1 : 350,000), Küstenkarten (1 : 200,000 bis 1 : 100,000), Hafen- und andre Spezialkarten in größerm Maßstab. Vgl. „Admiralty catalogue of charts, plans etc.“ (Lond. 1883); „Catalogue des cartes, plans, vues des côtes etc., qui composent l’hydrographie française“ (Par. 1883).