Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Scoresby“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 786
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Scoresby. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 786. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Scoresby (Version vom 15.09.2022)

[786] Scoresby (spr. skohrsbĭ), William, engl. Reisender, geb. 1789, war, wie sein Vater, von Haus aus ein einfacher Walfischfänger und machte schon früh dessen zahlreiche Fahrten im Arktischen Meer mit, wo beide in etwa zwölf Jahren ca. 3 Mill. Mk. sozusagen herausfischten. Sie erwarben sich aber auch, namentlich der jüngere S., durch fleißige Studien so treffliche Kenntnisse, daß ihre Berichte über die von ihnen gemachten Beobachtungen, Untersuchungen und Erlebnisse für die Kenntnis dieser nördlichen Regionen von hervorragender Bedeutung wurden. Sie drangen 1806 von Spitzbergen aus bis 81°30′, dem höchsten bis dahin von einem Schiff erreichten Punkt, vor, und der jüngere S. durchbrach 1822 die Eismassen an der Ostseite Grönlands und untersuchte dessen so lange ganz unzugängliche Küste zwischen 74 u. 69°. Außer dem Bericht über diese Reise („Journal of a voyage to the northern whale-fishery“, Edinb. 1823; deutsch, Hamb. 1825) schrieb S. ein treffliches Werk über die Hydrographie, Meteorologie und Naturgeschichte der arktischen Regionen („Account of the arctic regions“, 1820), studierte dann seit 1823 in Cambridge Theologie und wurde Geistlicher, ohne jedoch seine Thätigkeit als wissenschaftlicher Schriftsteller aufzugeben. Er besuchte 1853 Australien und starb 21. März 1857 zu Torquay in England. Vgl. die von seinem Neffen R. E. Scoresby-Jackson verfaßte Biographie (Lond. 1861).