Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schwalme“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 680
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Schwalme. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 680. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schwalme (Version vom 30.09.2021)

[680] Schwalme (Eulenschwalben, Podarginae Scl.), Unterfamilie der Raken (Coraciadae) aus der Ordnung der Klettervögel, gestreckt gebaute Vögel mit kurzem Hals, breitem, flachem Kopfe, verhältnismäßig kurzen, stumpfen Flügeln, langem Schwanz und Zehen, kräftigem Fuß. Der Schnabel ist groß, platt, an der Wurzel sehr breit, tief gespalten, an der Spitze hakig gebogen, das Gefieder düsterfarbig. Die S. leben in den Waldungen Südasiens und Australiens, auch auf den Inseln. Der Riesenschwalm (Podargus humeralis Vig. et Horsf.), von der Größe einer Krähe, dunkel graubraun mit hellern und dunklern Zeichnungen, Punkten etc., lebt in Neusüdwales, hockt am Tag in tiefem Schlaf auf Bäumen, ist am Abend und in der Nacht sehr munter und gewandt und sucht seine Nahrung nach Art des Spechts. Die Stimme ist laut und unangenehm. Das kleine, flache Nest steht niedrig auf einem Baumast, das Weibchen legt vier weiße Eier, welche von beiden Geschlechtern ausgebrütet werden. Die halberwachsenen Jungen werden von den Alten häufig in Baumhöhlen gebracht. Nach Gould und Verreaux scheint der Riesenschwalm eine Art von Winterschlaf zu halten, jedenfalls zieht er sich bei fühlbarer Kälte zurück und verfällt in eine tiefere Schlafsucht.