Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schröter“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 637
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Wiktionary: Schröter
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Schröter. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 637. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schr%C3%B6ter (Version vom 18.02.2023)

[637] Schröter, s. Hirschkäfer.

Schröter, 1) Johann Hieronymus, Astronom, geb. 30. Aug. 1745 zu Erfurt, studierte in Göttingen die Rechte, daneben unter Kästner Mathematik, besonders aber Astronomie, wurde 1778 bei der hannöverschen Regierung angestellt und später Justizrat und Oberamtmann zu Lilienthal im Herzogtum Bremen, wo er eine Privatsternwarte errichtete und wichtige Beobachtungen über die physische Beschaffenheit der Planeten und des Mondes anstellte. Er starb 29. Aug. 1816 daselbst. Seine Werke sind: „Beiträge zu den neuesten astronomischen Entdeckungen“ (Berl. 1788); „Seleno-topographische Fragmente“ (Lilienth. 1791 u. Götting. 1802, 2 Bde.); „Aphroditographische Fragmente“ (das. 1796); „Neuere Beiträge zur Erweiterung der Sternkunst“ (das. 1798) und „Neueste Beiträge“ (das. 1800); „Kronographische Fragmente“ (das. 1808) und „Hermographische Fragmente“ (das. 1816). Seine „Beiträge zur genauern Kenntnis und Beurteilung des Planeten Mars“ gab van de Sande Bakhuyzen (Leiden 1882) heraus.

2) Corona, dramatische Sängerin, zu den Frauengestalten des „klassischen Weimar“ gehörig, geb. 14. Jan. 1751 zu Guben als die Tochter eines Hautboisten, der bald darauf nach Warschau, später nach Leipzig zog, wurde hier vom Kapellmeister J. A. Hiller in Musik und Gesang weiter ausgebildet und trat schon 1765 als 14jähriges Mädchen im Leipziger „großen Konzert“ als Sängerin auf. Nachdem die durch ungewöhnliche Schönheit ausgezeichnete Künstlerin hier bis 1777 in Konzerten und im Theater gewirkt hatte, kam sie im folgenden Jahr durch Goethes Vermittelung als Hof- und Kammersängerin der Herzogin Amalia nach Weimar, spielte hier bei den von Goethe veranstalteten Aufführungen auf dem Liebhabertheater der Herzogin eine Hauptrolle (sie war die erste Darstellerin der „Iphigenie“ und die erste Sängerin des „Erlkönigs“), zog sich dann, nach der Aufhebung des Liebhabertheaters, von der ausübenden Kunst und dem Hof zurück und war als Lehrerin in Gesang und Zeichenkunst, als Komponistin und Malerin thätig. Ein Heft von 25 Liedern ihrer Komposition erschien zu Weimar 1786. Sie starb 23. Aug. 1802 in Ilmenau. Vgl. Keil, Vor hundert Jahren, Bd. 2 (Leipz. 1876); Düntzer, Charlotte v. Stein und Corona S. (Stuttg. 1876).