Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schließmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 830
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Schließmann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 830. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schlie%C3%9Fmann (Version vom 12.12.2023)

[830] Schließmann, Hans, Zeichner, geb. 6. Febr. 1852 zu Mainz, kam schon als fünfjähriger Knabe mit seinen Eltern nach Österreich und trat 1866 als Lehrling in die xylographische Anstalt von Waldheim in Wien ein, wo sich seine zeichnerische Begabung so schnell entwickelte, daß er bereits 1874 als Zeichner an Kliçs „Humoristischen Blättern“, an den „Neuen Fliegenden Blättern“ und später am „Kikeriki“ beschäftigt wurde. Seine Spezialität sind typische Einzelfiguren und Szenen aus dem Wiener Volksleben, die er meist mit wenigen Strichen, bisweilen nur in den Umrißlinien, aber stets sehr charakteristisch und ohne Übertreibung zum Grotesken wiedergibt. Er schöpft seine Motive zumeist aus den niedern Ständen, weiß aber auch die Schwächen und Modethorheiten der höhern Gesellschaftsklassen mit satirischem Griffel zu geißeln. 1881 wurde er als Zeichner für das Witzblatt „Wiener Luft“ (Beilage zum „Figaro“) gewonnen, und daneben hat er auch Beiträge für die Münchener „Fliegenden Blätter“, die „Leipziger Illustrierte Zeitung“, „Über Land und Meer“ u. a. geliefert. Eine Sammlung seiner Zeichnungen aus dem Wiener Leben erschien unter dem Titel: „Schließmann-Album“ (Wien 1890).