Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schleuder“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 531
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Schleuder. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 531. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schleuder (Version vom 17.09.2023)

[531] Schleuder, Wurfwaffe, aus einem langen, in der Mitte breiten Lederstreif oder aus einem Stück Leder, an dessen Seiten zwei Schnüre befestigt sind, bestehend. Die S. wurde entweder unmittelbar mit der Hand erfaßt (funda, Fig. 1), oder war am Ende

Fig. 2. Stabschleuder. Fig. 1. Schleuderer.

eines etwa 1 m langen Stabes angebracht (Stabschleuder, fustibalus, Fig. 2). Man warf mittels derselben Steine oder rautenförmige Bleigeschosse (Schleuderbleie, glandes), die noch auf 500 Schritt Helm und Schild zerschmetterten. Die S. war vom frühsten Altertum an bis in das 16. Jahrh. neben dem Bogen und der Armbrust im Gebrauch und diente zuletzt zum Werfen von Handgranaten (vgl. Fechtart). Bei den Hebräern waren besonders die Benjaminiten, bei den Griechen die Akarnanier und Ätolier als Schleuderer berühmt.