Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schletterer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 530
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Schletterer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 530. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schletterer (Version vom 17.09.2023)

[530] Schletterer, Hans Michel, Komponist und Musikschriftsteller, geb. 29. Mai 1824 zu Ansbach, besuchte das Lehrerseminar in Kaiserslautern, ging dann zur Musik über, studierte bei Spohr und Kraushaar in Kassel, sodann bei Richter und David in Leipzig Komposition sowie Klavier-, Orgel- und Violinspiel, wirkte 1847–54 als Musikdirektor in Zweibrücken, wurde 1857 Universitätsmusikdirektor in Heidelberg und ist seit 1858 Domkapellmeister zu Augsburg, wo er 1866 einen Oratorienverein, 1873 eine Musikschule gründete. Als Schriftsteller hat er sich in weiten Kreisen bekannt gemacht durch seine „Geschichte des deutschen Singspiels“ (Augsb. 1863), „Geschichte der geistlichen Dichtung und kirchlichen Tonkunst“ (Hannov. 1867, Bd. 1), „Übersichtliche Darstellung der Geschichte der kirchlichen Dichtung und geistlichen Musik“ (Nördling. 1866), den Vortrag „Die Entstehung der Oper“ (das. 1873), die Biographie Joh. Friedr. Reichardts (Augsb. 1865), die „Studien zur Geschichte der französischen Musik“ (Berl. 1884–85, 3 Bde.), kleinere biographische Schriften über Pergolese, Ludw. Spohr und L. Boccherini (in Waldersees „Sammlung musikalischer Vorträge“) u. a. Auch hat er beachtenswerte Vokalkompositionen, eine vortreffliche Chorgesangschule für Schulen, eine solche für Männerstimmen und eine Violinschule veröffentlicht. – Seine Gattin Hortensia, geborne Zirges, geb. 19. März 1830 zu Leipzig, Schülerin des Konservatoriums daselbst, ist eine tüchtige Violinistin, welche vor ihrer Vermählung auf wiederholten Konzertreisen vielfache Anerkennung gefunden hat.