Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schiefhals“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 446
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Schiefhals. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 446. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schiefhals (Version vom 10.11.2022)

[446] Schiefhals (Caput obstipum, Torticollis), fehlerhafte Stellung des Kopfes, bei welcher an der kranken Seite die Gegend des Ohrs dem Schlüsselbein genähert ist, während das Gesicht nach der gesunden Seite zugekehrt, das Kinn etwas nach oben gerichtet ist. Der S. beruht auf einer Verkürzung des Kopfnickers (s. Tafel „Muskeln des Menschen“), welcher von dem Warzenfortsatz hinter der Ohrmuschel zum Schlüsselbein und zum Brustbein schräg nach abwärts verläuft und bei seiner Zusammenziehung die beschriebene Haltung des Kopfes hervorbringt. Die Ursache für den S. kann in einer angebornen Verkürzung des Muskels oder in entzündlicher Narbenschrumpfung oder in krampfhafter Zusammenziehung bei Reizungszuständen des Nervs (Nervus accessorius Willisii) beruhen. Die Behandlung der angebornen oder nach Verletzung und Entzündung entstandenen abnormen Kopfhaltung muß dem Fall angepaßt von einem Chirurgen geleitet werden, da zuweilen die Durchschneidung der Sehne des Kopfnickers notwendig ist. Die auf Nervenkrampf beruhende Form s. unter Nickkrampf.


Jahres-Supplement 1891–1892
Band 19 (1892), Seite 805
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[805] Schiefhals, s. Chirurgenkongreß, S. 151.