Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Saxifragaceen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 361
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Saxifragaceen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 361. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Saxifragaceen (Version vom 18.03.2023)

[361] Saxifragaceen (steinbrechartige Pflanzen), dikotyle, etwa 1600 Arten umfassende, in allen Zonen einheimische Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Saxifraginen, Kräuter und Sträucher, auch Bäume mit wechselständigen oder gegenständigen, bisweilen quirlständigen, einfachen, ganzen oder gesägten oder hand- oder fiederförmig geteilten Blättern und mit regelmäßigen, zu verschiedenartigen Infloreszenzen vereinigten Blüten. Der Kelch besteht aus meist 4 oder 5 freien oder mehr oder weniger verwachsenen Blättern. Die 4 oder 5 Blumenblätter stehen auf einem Polster, welches die Kelchröhre bekleidet, abwechselnd mit den Kelchblättern. Die Staubgefäße entspringen ebendaselbst meist in doppelter oder gleicher, selten größerer Zahl und abwechselnd mit den Blumenblättern. Der oberständige oder halb oder ganz unterständige Fruchtknoten wird gewöhnlich von 2, selten von 3 oder 5 Fruchtblättern erzeugt, welche entweder getrennte oder mehr oder minder vereinigte Fächer bilden und an ihrer Spitze in getrennte oder verwachsene Griffel mit einfachen Narben übergehen. Die Samenträger befinden sich an den vollständigen oder unvollständigen Scheidewänden und tragen gewöhnlich zahlreiche anatrope Samenknospen. Die Frucht ist eine meist in die einzelnen an der Innenseite aufspringenden Fächer sich trennende Kapsel. Die meist zahlreichen kleinen Samen haben reichliches fleischiges Endosperm und in der Achse desselben einen geraden Keimling. Die S. zerfallen in die Gruppen der Saxifrageen, Frankoeen, Philadelpheen, Ribesieen, Kunonieen, Hydrangeen und Eskallonieen. Die Saxifrageen bewohnen hauptsächlich die Hochregionen der Gebirge; die Frankoeen sind in Chile, die Hydrangeen besonders in Nordamerika und Japan einheimisch. Vgl. Baillon, Saxifragaceae, in „Histoire des plantes“, Bd. 3; Engler, Monographie der Gattung Saxifraga (Bresl. 1872). Mehrere Arten der Gattungen Cunonia L., Weinmannia L., Ceratopetalum Sm. u. a. kommen fossil in Tertiärschichten vor.