Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Sagasta“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 170
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Sagasta. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 170. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sagasta (Version vom 18.05.2024)

[170] Sagasta, Don Práxedes Mateo, span. Staatsmann, geb. 21. Juli 1827 zu Torrecilla de Cameros, ward Ingenieur an der Spanischen Nordbahn, nach der Revolution 1854 von der Provinz Zamora in die konstituierenden Cortes gewählt, flüchtete nach Niederwerfung der radikalen Erhebung in Madrid im Juli 1856 nach Frankreich und ward, nach der Amnestie zurückgekehrt, Professor an der Ingenieurschule in Madrid, progressistisches Mitglied der Cortes und Redakteur der „Iberia“. Nach dem mißlungenen Aufstand vom 22. Juni 1866 floh er von neuem nach Frankreich, ward nach dem Aufstand von 1868 Minister des Innern und eifriger Anhänger Prims und durch seine Rivalität mit Zorrilla mehr und mehr zu konservativen Grundsätzen hingedrängt. Im Oktober 1871 zum Präsidenten der Cortes gewählt, trat er 20. Dez. als Minister des Innern in das Ministerium Malcampo, dessen Führung er 18. Febr. 1872 übernahm, mußte aber wegen Verwendung öffentlicher Gelder für Wahlagitationen 22. Mai 1872 zurücktreten, ward 3. Jan. 1874 nach dem Staatsstreich des Generals Pavia unter Serrano Minister des Auswärtigen, 13. Mai des Innern, 4. Sept. Ministerpräsident, wurde 30. Dez. durch die alfonsistische Erhebung gestürzt und war seitdem Führer der Konstitutionellen oder der sogen. dynastisch-liberalen Opposition in den Cortes, welche nach ihrer Vereinigung mit Martinez Campos und andern Generalen Canovas beim König zu Falle brachte und im Februar 1881 die Regierung übernahm. S. ward Ministerpräsident des neuen liberalen Kabinetts, das sich bis 1883 behauptete. 1885 trat er wiederum an die Spitze einer liberalen Regierung.