MKL1888:Süßwasserformationen

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Süßwasserformationen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 444445
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Süßwasserformationen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 444–445. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:S%C3%BC%C3%9Fwasserformationen (Version vom 19.02.2023)

[444] Süßwasserformationen, in der Geologie Ablagerungen, die aus ihren organischen Resten schließen lassen, daß sie aus Süßwasser sich niederschlugen. Die Reste der Bewohner von süßem Wasser müssen in solchen Ablagerungen entschieden vorherrschen und sichere Anzeichen an sich tragen, daß sie keinem weitern Transport unterlegen sind, da Süßwasserformen jedenfalls häufiger in die See als umgekehrt Seebewohner in süßes Wasser eingeschwemmt werden. Reine S. sind für jüngere Formationen charakteristisch und reichen vermutlich nicht über die Wealdenzeit zurück, werden aber von einigen Geologen selbst noch in der Steinkohlenformation angenommen, indem [445] die Anthrakosien als Süßwasserformen gedeutet werden, während die Gegner echte Süßwasserkonchylien erst aus dem braunen Jura gelten lassen.