Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Rzewuski“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 109
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Rzewuski. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 109. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Rzewuski (Version vom 25.09.2021)

[109] Rzewuski (spr. rschew-), Henryk, poln. Schriftsteller, geb. 3. Mai 1791 zu Slawuta in Wolhynien aus einem alten Magnatengeschlecht, wurde in Petersburg erzogen und lebte von 1817 an meist im Ausland. In Italien, wo er vier Jahre zubrachte, lernte er Mickiewicz kennen, der das schriftstellerische Talent in ihm weckte. Seine erste Publikation waren die „Denkwürdigkeiten des Pan Severin Soplica“ (Par. 1839, 4 Bde.; umgearbeitet, Wilna 1844 u. 1845; deutsch von Löbenstein, Leipz. 1876), eine Reihe das alte polnische Adelsleben verherrlichender Erzählungen, die als wirkliche Memoiren aufgenommen und mit Entzücken gelesen wurden. Nach seiner Rückkehr in die Heimat verwaltete R. das Wahlamt eines Adelsmarschalls im Kreise Shitomir, wandte sich dann, zu schroff reaktionären Ansichten gelangt, der Journalistik zu, zuerst (1849) in Petersburg, dann in Warschau, wo er lange Jahre hindurch den von der russischen Regierung unterstützten „Dziennik Warszawski“ herausgab, und starb 26. Febr. 1866 auf seinem Gut Czudnowo im Gouvernement Shitomir. Von seinen Romanen ist „Listopad“ (Petersb. 1845; deutsch von Bachmann: „Der Fürst Mein Liebchen und seine Parteigänger“, Berl. 1856) der beste. Seine übrigen Erzählungen: „Das Krakauer Schloß“ (deutsch, Berl. 1857), „Adam Smigielski“ (deutsch: „Kerkerwonne“, das. 1858) etc. hatten nur geringen Erfolg. Unter dem Namen Jarosz Bejla schrieb er „Moralische Miszellen“ (Wilna 1841–43). Aus seinem Nachlaß erschienen die Fragmente einer Geschichte der Zivilisation unter dem Titel: „Próbki historyczne“ („Historische Proben“, 1868).