Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Romagnosi“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 915
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Romagnosi. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 915. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Romagnosi (Version vom 23.09.2021)

[915] Romagnosi (spr. -manjōsi), Giovanni Domenico, ital. Philosoph und Rechtsgelehrter, geb. 13. Dez. 1761 zu Salso Maggiore bei Piacenza, ward 1803 Lehrer des Staatsrechts in Parma, 1806 Rat im Justizministerium und Professor des Zivilrechts in Padua, infolge politischer Verfolgungen 1824 Professor des Rechts an der Universität zu Korfu, wo er 8. Juni 1835 starb. Von seinen rechts- und staatswissenschaftlichen Schriften sind hervorzuheben: „Genesi del diritto penale“ (Pavia 1791; 4. Aufl., Flor. 1832; deutsch von Luden, Jena 1833–34, 2 Bde.), „Sulla crescente popolazione“ (Flor. 1830); von seinen philosophischen Schriften sind die Abhandlungen: „Che cosa è la mente sana?“, „La suprema economia dell’ umano sapere“ und „Vedute fondamentali sull’ arte logica“ (seine Hauptwerke) zu nennen. R. ist als Philosoph aus der Schule der französischen Sensualisten hervorgegangen, huldigt in metaphysischer Hinsicht dem Naturalismus, in erkenntnistheoretischer aber dem subjektiven Idealismus, welcher über jene hinausgeht. Seine „Opere“ erschienen Florenz 1832–35, 19 Bde.; Mailand 1836–45, 15 Bde. Vgl. Ferrari, La mente di D. R. (Mail. 1835). In seiner Vaterstadt wurde ihm ein Denkmal errichtet.