Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Roller“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 19 (Supplement, 1892), Seite 772
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Roller. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 772. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Roller (Version vom 11.04.2021)

[772] Roller, Heinrich, Stenograph in Berlin, geb. 10. März 1839 daselbst, erlernte die Tischlerei, fand aber 1862 Gefallen an der Stenographie, die er bei Arends lernte, und beschloß 1863, sein Leben der Stenographie zu widmen. Bald gehörte er zu den thätigsten Anhängern des Arendsschen Systems und gründete 1868 ein stenographisches Institut für Unterricht und Praxis. Persönliche Reibungen führten 1872 zu seinem Ausscheiden aus dem Berliner Arendsschen Zentralverein und zur Gründung eines Arendsschen Stenographenbundes unter Rollers Vorsitz. Beide Körperschaften lagen nun in beständiger Fehde, bis R. 1875 mit einer besonders die Vokalisation vereinfachenden Umarbeitung des Arendsschen Systems hervortrat, die als Rollersches System seinen Abfall besiegelte und aus dem frühern Anhänger einen Feind der Arendsschen Stenographie machte. Das Rollersche System, an dem seit seiner Entstehung wiederholt Änderungen vorgenommen sind, hat Anhänger gefunden und ist auch auf das Englische, Schwedische, Spanische, Italienische, Tschechische, Russische und Volapük übertragen worden. Rollers Lehrgang liegt in 32. Auflage (Leipz. 1892) vor. Vertreten wird Rollers System von rund 3000 Mitgliedern in etwa 180 Vereinen, die meist dem Allgemeinen Verband Rollerscher Stenographen oder einem der fünf Unterverbände angehören. Vgl. Sack, Die deutsche Kurzschrift (Berl. 1886); Derselbe, Die Rollersche Stenographie (das. 1891); Klatecki, Chr. H. R. (in Wrubels „Instruktivem Diktierbuch“, Aarau 1888); L. H., R. und Gabelsberger (1887); Behrens, System R. (Dortm. 1887); Engelbrecht, Die Rollersche Stenographie (Magdeb. 1888).