Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Rohrkarpfen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 890
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Rohrkarpfen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 890. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Rohrkarpfen (Version vom 24.10.2023)

[890] Rohrkarpfen (Leuciscus Gthr.), Gattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Karpfen (Cyprinoidei), gedrungen gebaute Fische mit endständigem, schief nach aufwärts gestelltem Maul und einreihig stehenden Schlundzähnen. Die Plötze (Rotfeder, Rotauge, Furn, Schwall, Leuciscus rutilus L.), über 50 cm lang und 1,5 kg schwer, ändert je nach Aufenthalt und Nahrung Form und Färbung, meist auf dem Rücken blau- oder grünschwarz, an den Seiten heller, gegen den Bauch silberglänzend; mit roten Bauch- und Afterflossen, gräulichweißen Brustflossen und grauen, rötlich angeflogenen Rücken- und Schwanzflossen, findet sich in ganz Mitteleuropa und Nordasien in Seen, Teichen, Flüssen und schwachsalzigen Meeren, lebt gesellig, nährt sich von Würmern, Insekten, Fischrogen, kleinern Fischen und Wasserpflanzen, welche sie zum Teil am Boden im Schlamm sucht, und laicht im Mai oder Juni in Flüssen an grasigen Plätzen. Die Vermehrung ist sehr stark, das Fleisch wird wenig geschätzt, der oft massenhaft gefangene Fisch aber doch weit versandt, gedörrt, auch als Futter für Schweine und Edelfische benutzt. S. auch Aland.