Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Reimer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 693694
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Reimer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 693–694. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Reimer (Version vom 14.01.2022)

[693] Reimer, Georg Andreas, Buchhändler, geb. 27. Aug. 1776 zu Greifswald, übernahm 1800 die 1750 gegründete Realschulbuchhandlung zu Berlin, die er durch zahlreiche wichtige Unternehmungen, sowohl auf dem Gebiet der schönen als der wissenschaftlichen Litteratur, zu einer der ersten Buchhandlungen Deutschlands erhob. In den Jahren 1805–13 bethätigte er sich hervorragend als warmherziger Patriot und folgte im letztern Jahr dem Aufruf des Königs in den Befreiungskampf gegen Frankreich. Sein Haus war ein Verkehrsmittelpunkt von Männern wie Fichte, Arndt, Schleiermacher, Niebuhr und Peter Cornelius. 1819 begann er sein Berliner Geschäft, das er auch durch eine Druckerei erweiterte, nach seinem Namen zu firmieren und erwarb 1822 die berühmte Weidmannsche Buchhandlung in Leipzig, deren Leitung er 1830 seinem ältesten Sohn, Karl August R., und seinem Schwiegersohn Salomon Hirzel (s. d. 2) übergab. Er starb 26. April 1842, [694] die Geschäfte seinen drei Söhnen hinterlassend. Der älteste, Karl August R., geb. 26. Okt. 1801, führte mit Salomon Hirzel die Weidmannsche Buchhandlung fort, verlegte dieselbe aber 1853, nachdem letzterer unter eigner Firma eine Verlagshandlung in Leipzig gegründet, nach Berlin, wo er 29. Juli 1858 starb. Sein Sohn Hans, seit 1865 Besitzer der Weidmannschen Buchhandlung, starb 21. Sept. 1887. Karl Augusts Bruder Georg Ernst R., geb. 25. Nov. 1804, übernahm nach des Vaters Tode die Buchhandlung G. Reimer und die damit verbundene Druckerei (von 1876 an in Gemeinschaft mit seinem Sohn Ernst R.) und starb 5. Jan. 1885. Der dritte Bruder, Dietrich R., geb. 13. Mai 1818, gründete 1845 eine Sortimentsbuchhandlung unter eigner Firma in Berlin und übernahm 1848 allen Kunst- und Landkartenverlag seines Vaters, den er durch die Kartenwerke von H. Kiepert, die Globen von Adami, Kiepert etc. erheblich erweiterte. Seit 1867 ist H. Höfer Teilhaber des Geschäfts.