Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Regnart“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 764
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Regnart. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 764. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Regnart (Version vom 19.12.2023)

[764] Regnart, Jakob, Komponist des 16. Jahrhunderts, geboren in Flandern, kam als Sängerknabe an den Hof des Kaisers Ferdinand I. nach Wien, trat unter dessen Nachfolger Maximilian II. 1564 als Tenorist in die kaiserliche Kapelle, wurde 1573 Lehrer der Chorknaben, 1579 Unterkapellmeister, war als solcher 1580 in Prag, seit 1582 Kapellmeister des Erzherzogs Ferdinand in Innsbruck, nach dessen Tod wieder kaiserlicher Vizekapellmeister in Prag, wo er um 1600 starb. Mehr als seine kirchlichen Gesänge (Messen, Motetten etc.) fanden seine Sammlungen mehrstimmiger deutscher Lieder Anklang und weite Verbreitung, besonders die dreistimmigen Lieder nach Art der „Neapolitanen oder welschen Villanellen“ (67 Tricinien, bis 1611 in 10 Auflagen erschienen), ein eigentümliches Gemisch von Kunst- und Volksgesang, das fast einer Persiflierung des deutschen Volksgesangs ähnlich sieht. Vgl. „Monatshefte für Musikgeschichte“, 1880, S. 88 ff.