MKL1888:Regŭlus
[669] Regŭlus (lat., „kleiner König“), s. v. w. Metallkönig (s. König, S. 1014).
Regŭlus, Goldhähnchen.
Regŭlus, Marcus Atilius, röm. Feldherr, stammte aus einem plebejischen Geschlecht, gelangte 267 v. Chr. zum Konsulat, focht gegen die Sallentiner, unterwarf die Stadt Brundusium und feierte deshalb einen Triumph. 256 zum zweitenmal Konsul, segelte er mit seinem Kollegen L. Manlius Vulso und 330 Schiffen nach Sizilien, schlug hier bei Eknomos unweit Heraklea die karthagische Flotte, setzte dann nach Afrika über und siegte 255 bei Adys, verlor aber sodann gegen den von Karthago zu Hilfe gerufenen Lakedämonier Xanthippos Sieg und Freiheit. Nach der Niederlage der Karthager bei Panormos (250) ward, wie erzählt wird, R. mit einer karthagischen Gesandtschaft nach Rom geschickt, um Frieden oder Auswechselung der Gefangenen auszuwirken. Obwohl von dem Gelingen dieser Mission seine eigne Freiheit abhing, da er im entgegengesetzten Fall geschworen hatte, in die Gefangenschaft zurückzukehren, trat er im Senat doch als Gegner des karthagischen Antrags auf und kehrte sodann mit der abschlägigen Antwort nach Karthago zurück. Nach der gewöhnlichen Sage sollen ihm die Karthager zur Rache die Augenlider abgeschnitten und ihn so den brennenden Sonnenstrahlen ausgesetzt, zuletzt in ein mit eisernen Nägeln ausgeschlagenes Faß eingeschlossen und dasselbe einen Berg hinabgerollt haben. Vgl. O. Jäger, M. Atilius R. (Köln 1878).