Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Raupp“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 608
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Raupp. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 608. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Raupp (Version vom 16.03.2024)

[608] Raupp, Karl, Maler, geb. 1837 zu Darmstadt, bildete sich anfangs zum Landschaftsmaler und von 1856 bis 1858 unter J. Becker am Städelschen Institut zu Frankfurt für das Genre aus. Als Schüler der Münchener Akademie schloß er sich 1860–65 eng an Karl Piloty an. Darauf gründete er sich ein eignes Atelier und bildete bald auch eine kleine Privatmalschule. 1868 wurde er als Professor der Malerei an die Kunstschule zu Nürnberg berufen und war in dieser Stellung bis 1879 thätig, wo er nach München zurückkehrte und eine Professur an der dortigen Akademie übernahm. R. malt mit Vorliebe stimmungsvolle Bilder, in welchen Landschaft und Staffage sich das Gleichgewicht halten, und vorzugsweise Motive aus dem Leben der Fischer und Landleute am Chiemsee. Er hat einen feinen Sinn für die Farbe; sein Vortrag ist breit und kräftig. Seine Hauptwerke sind: im Schutz der Mutter; Kahnfahrt auf dem Chiemsee; junges Volk; verschiedene Passagiere; Heimkehr vor dem Wetter; auf stiller Flut; glücklich gelandet; in den Wellen; Gebetläuten am Mittag während der Ernte; Ave Maria.