Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Rasumowskij“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 587
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Rasumowskij. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 587. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Rasumowskij (Version vom 19.09.2021)

[587] Rasumowskij, Alexei Grigorjewitsch, Graf, russ. Generalfeldmarschall und Günstling der Kaiserin Elisabeth, geb. 1709, Sohn eines Kosaken in der Ukraine, erwarb sich als Sänger an der Hofkapelle in Petersburg durch sein vorteilhaftes Äußere die Gunst der damaligen Großfürstin, nachherigen Kaiserin Elisabeth, die sich heimlich in der Kirche des Dorfs Perowo bei Moskau mit ihm vermählte, ihn 1744 durch Kaiser Karl VII. zum deutschen Reichsgrafen ernennen ließ und ihn hierauf selbst zum Generalfeldmarschall u. Oberjägermeister erhob. Sämtliche Kinder, welche ihm die Kaiserin gebar, starben frühzeitig. R. starb 18. Juli 1771 in Petersburg. Sein Bruder Cyrill Grigorjewitsch, Graf von R., geb. 29. März 1728, war zu gleicher Zeit mit seinem Bruder in den Grafenstand erhoben worden und erhielt durch die Gunst der Kaiserin schon in seinem 23. Jahr die Ehrenstelle eines Hetmans von Kleinrußland. Durch die Kaiserin Katharina II. büßte er 1764 dieselbe wieder ein und starb 21. Jan. 1803 zu Baturin in der Ukraine. Von seinen beiden Söhnen war Peter, Graf von R., unter Kaiser Alexander I. Minister des öffentlichen Unterrichts, gest. 1837, und Andrei Cyrillowitsch R., geb. 2. Nov. 1752, 1793 bis 1809 russischer Gesandter zu Wien, Bevollmächtigter auf den Kongressen von Châtillon und Wien, dann Staatskanzler, gest. 23. Sept. 1836. Ihm widmete Beethoven die drei (Rasumowskijschen) Quartette Op. 59. Vgl. Wassiltschikow, Die Familie R. (russ., Petersb. 1880–87, 4 Bde.).