Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Rüböl“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 1
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Rüböl. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 1. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:R%C3%BCb%C3%B6l (Version vom 21.03.2021)

[1] Rüböl, gemeinschaftlicher Name für die fetten Öle, welche aus den Samen des Rapses und Rübsens (s. Brassica und Raps) durch Pressung, seltener durch Extrahieren mit Schwefelkohlenstoff gewonnen werden. Die Ausbeute beträgt 30–40 Proz. Das rohe Öl wird zur Verwendung als Brennöl raffiniert (s. Öle). Raps- und Rübsenöl sind dickflüssiger als Sommerraps-, Kohlsaat- oder Colzaöl; erstere erstarren bei 7°, letzteres erst bei 10°. Das spezifische Gewicht dieser Öle beträgt bei 15°: 0,90–0,92. Der Geschmack ist mild, der Geruch schwach, anfänglich nicht unangenehm; sie lösen sich leicht in Äther, schwerer in Alkohol, bestehen aus den Glyceriden der Ölsäure, Stearinsäure und Erucasäure und trocknen nicht an der Luft. R. dient als Brennöl, zur Darstellung von Seife, zu Maschinenschmiere, zum Einfetten von Leder und Wolle. Zu letzterm Zweck ist ein Präparat aus R. als Kernöl in den Handel gekommen, welches das Baumöl vollständig ersetzen soll. Erhitzt man R. bis nahe zum Sieden, mischt dann 1/32 des Gewichts zerriebene Kartoffelstärke zu und erhitzt weiter, bis sich ein süßlicher Geschmack zeigt, so erhält man das sogen. Schmalzöl, welches zur Verwendung in der Küche und Bäckerei empfohlen worden ist.