MKL1888:Quercetīn
[513] Quercetīn C24H16O11 findet sich in den persischen Gelbbeeren, im Fisettholz von Rhus cotinus, in den Beeren des Sanddorns (Hippophae rhamnoides), in der Rinde des Apfelbaums, in Blättern und Blüten der Roßkastanie, in den Blättern des Heidekrauts und wahrscheinlich noch in sehr vielen andern Pflanzen; auch entsteht es bei der Spaltung mancher Pflanzenbestandteile, wie des Quercitrins, Robinins, Rutins. Man erhält es, wenn man eine Abkochung von Quercitronrinde, aus welcher sich Quercitrin abgeschieden hat, und eine zweite Abkochung von der Quercitronrinde kalt mit Salzsäure versetzt, filtriert, kocht und erkalten läßt. Es bildet feine, gelbe, geruchlose Kristalle, schmeckt in Lösung herb (bitter), löst sich in Alkohol, schwer in Äther, kaum in kaltem Wasser, aber leicht in Alkalien und Ammoniak. Es reagiert neutral, schmilzt über 250° und sublimiert unter teilweiser Verkohlung.