Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Quellīnus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 512
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Quellīnus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 512. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Quell%C4%ABnus (Version vom 08.02.2023)

[512] Quellīnus, Artus, niederländ. Bildhauer, geb. 1609 zu Antwerpen, Sohn und Schüler des Bildhauers Erasmus Q., bildete sich bei François du Quesnoy in Rom und wurde 1640 in die Lukasgilde seiner Vaterstadt aufgenommen. Nach 1648 wurde er nach Amsterdam berufen, um das dortige Rathaus mit Skulpturen zu schmücken. In den beiden Giebeln brachte er zwei figurenreiche, die Seemacht Amsterdams verherrlichende Gruppen an, und im Innern führte er zahlreiche dekorative Arbeiten (unter andern das Relief einer Diana und einer trauernden Karyatide, s. Tafel „Bildhauerkunst VI“, Fig. 10) aus. Von seinen übrigen Werken sind zu nennen: eine Pietà und ein heil. Antonius von Padua in der Kathedrale, eine Alabasterstatue des heil. Rochus in St.-Jacques, ein weinender Petrus in St. Andreas und die vier Statuen des Ignatius von Loyola, Franz Xaver, Franz v. Borgia und Louis Gonzaga in der Jesuitenkirche zu Antwerpen. Q. bewegte sich in den mehr malerischen Ausdrucksformen des Barockstils. Er starb 23. Febr. 1668 in Antwerpen. – Sein Sohn Artus der jüngere (1625–1770) war gleichfalls Bildhauer.