Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Quallen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 494
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Quallen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 494. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Quallen (Version vom 19.06.2023)

[494] Quallen, Seetiere mit gallertartig weichem, sehr wasserreichem, oft glasartig durchscheinendem, walzen-, glocken-, scheiben-, blasen- oder bandförmigem Körper mit strahlenförmig angeordneten Organen. In den tropischen Meeren kommen Formen von über 1 m Durchmesser vor, während sehr kleine Q. in unendlich großer Individuenzahl die nördlichen Meere bevölkern. Man unterscheidet Scheibenquallen (Medusen) und Rippenquallen. Die Scheibenqualle ist eine abgeflachte Scheibe oder gewölbte Glocke, an deren unterer Fläche ein zentraler hohler Stiel mit der endständigen Mundöffnung herabhängt. Dieser führt in die zentrale Magenhöhle, von welcher Kanäle nach dem Scheibenrand verlaufen und die Ernährungsflüssigkeit durch den ganzen Körper verbreiten. Die muskulöse untere Fläche des Körpers besorgt durch abwechselnde Verengerung und Erweiterung ihres konkaven Raums die Ortsbewegung, indem der Rückstoß des Wassers in entgegengesetzter Richtung forttreibend wirkt (s. Medusen). Die Rippenqualle ist im wesentlichen eine mit 8 Meridianen von Platten (Rippen) besetzte Kugel, welche durch die Schwingungen ihrer als kleine Ruder wirkenden Platten im Wasser bewegt wird. Die Mundöffnung liegt auch hier an dem einen Pol der Leibesachse, und der innere Bau ist dem der Scheibenqualle ähnlich (s. Ktenophoren).