Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Quadránt“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 491
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Quadránt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 491. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Quadr%C3%A1nt (Version vom 31.01.2023)

[491] Quadránt (lat.), in der Geometrie der vierte Teil eines Kreises; in der Astronomie ein Instrument zum Messen von Sternhöhen, bestehend aus einem in Grade etc. geteilten, in vertikaler Ebene aufgestellten Viertelkreis und einem um dessen Mittelpunkt drehbaren, an einer Alhidade befestigten Fernrohr. Bei den transportablen Instrumenten dieser Art ist der Kreisbogen an einer vertikalen, auf drei Fußschrauben ruhenden Säule befestigt; bei den feststehenden aber ist derselbe an einer in der Ebene des Meridians stehenden Mauer angebracht, daher man dieselben auch Mauerquadranten (s. d.) nennt. Die Astronomen des vorigen Jahrhunderts haben eine außerordentliche Menge der wichtigsten Beobachtungen mit solchen Instrumenten angestellt. Seitdem man aber Vollkreise in großer Vollendung herzustellen gelernt hat, sind die Quadranten verdrängt worden, die tragbaren durch Vertikalkreise, Höhen- und Azimutalkreise, die Mauerquadranten durch die Meridiankreise. – Q. heißt auch ein Instrument zum Messen der Höhenrichtung von Geschützen beim indirekten Schuß. An die Stelle der frühern Pendelquadranten, aus quadratischer Platte mit Pendel, welcher vor einem Gradbogen schwingt, ist der Libellquadrant getreten, an dessen ein rechtwinkeliges Dreieck bildende Platte eine Röhrenlibelle drehbar um einen Endpunkt befestigt ist, so daß das andre Ende an einem Gradbogen von 45° Länge sich bewegt und mit Hilfe eines Nonius und einer Mikrometerschraube halbe 1/16 Grade nehmen läßt, wobei eine der beiden Kathetenflächen auf das Rohr gesetzt wird.