Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Putbus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 474475
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Putbus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 474–475. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Putbus (Version vom 14.04.2021)

[474] Putbus, Flecken auf der Insel Rügen, in der Grafschaft P., unweit des Rügenschen Boddens und an der Linie Bergen-Lauterbach der Preußischen Staatsbahn, hat eine Pfarrkirche, ein Pädagogium, ein Schloß des Fürsten zu P. mit schönem Garten und Park, Dampfbrauerei und (1885) 1708 evang. Einwohner. In der Nähe das Seebad Friedrich Wilhelms-Bad bei Lauterbach. – Die Fürsten und Grafen von P. sind eine Nebenlinie der alten Fürsten der Insel Rügen. Ihr Ahnherr ist Boranto, der 1249 das Schloß Podebusk oder P., nach dem er sich nannte, nebst 15 Dörfern und die Insel Jasmund erhielt. Seine Nachkommen erkannten im 14. Jahrh. die Lehnshoheit der Herzöge von Pommern-Wolgast an und teilten sich 1483 in die dänische und in die rügensche Linie. Letztere erlosch 1702, die erstere wurde 1727 in den Reichsgrafenstand erhoben und erhielt 1787 das erbliche Landmarschallamt in Vorpommern und auf Rügen. 1807 wurden Graf Wilhelm Malte von P. (gest. 26. Sept. 1854; Biographie von Spree, Berl. 1886) [475] und dessen männliche Nachkommen unter dem Namen Malte in den schwedischen Fürstenstand erhoben, welche Würde der König von Preußen, an den Schwedisch-Pommern 1815 fiel, bestätigte. Wilhelm Malte von P. folgte erst seine Gemahlin Luise nach und dieser 1860 ihr Enkel, Fürst Wilhelm Malte, geb. 16. April 1833, Sohn einer Tochter des oben genannten Fürsten Wilhelm Malte und des Reichsgrafen Hermann Friedrich von Wylich und Lottum. Dieser, 1861 zur Führung des Prädikats „Durchlaucht“ ermächtigt, ist Mitglied des Herrenhauses, Obersttruchseß (bis 1888) sowie Erblandmarschall im Fürstentum Rügen und der Lande Barth.