Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Puritāner“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 471
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Puritāner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 471. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Purit%C4%81ner (Version vom 04.12.2023)

[471] Puritāner (neulat.), eine auf den Einfluß Genfs zurückzuführende Partei der Protestanten in England, die im Gegensatz zur Hochkirche die Kirche in ihrer evangelischen Reinheit (puritas, daher P.) wiederherstellen wollte, völlige Unabhängigkeit der Kirche vom Staat, Einführung der reformierten Kirchenverfassung, strenge Kirchenzucht verlangte und in diesem ihrem Bestreben mit den zahlreichen katholischen Elementen in Lehre und Verfassung der englischen Staatskirche in Widerstreit geriet. Der englische Puritanismus trat bald in Verbindung mit dem schottischen Presbyterianismus und erfocht in der englischen Revolution (s. Anglikanische Kirche) gegen das ihm mit immer härtern Zwangsmitteln zusetzende Königtum einen vollständigen Sieg, dessen Früchte aber sofort der konsequentesten Partei der P., den sogen. Independenten (s. d.), zufielen. Spätere Phasen des Puritanismus bilden verschiedene Sekten, besonders die Gesellschaft der Freunde, die sogen. Quäker (s. d.). S. Presbyterianer. Vgl. Hopkins, The puritans (Lond. 1860–61, 3 Bde.).