Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Puma“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 461
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Puma. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 461. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Puma (Version vom 04.12.2023)

[461] Puma (Kuguar, Silberlöwe, Felis concolor L.), Raubtier aus der Familie und der Gattung der Katzen, 1,2 m lang, mit 65 cm langem Schwanz, 60 cm hoch, mit schlankem Leib, sehr kleinem, mähnen- und bartlosem Kopf, kräftigen Füßen, dichter, kurzer, dunkel gelbroter, am Bauch etwas reicherer, rötlichweißer, an der Innenseite der Gliedmaßen noch hellerer Behaarung, an der Kehle und der Innenseite der Ohren weiß, an ihrer Außenseite schwarz, bewohnt Süd- und Nordamerika, streift sogar bis Kanada, findet sich in manchen Gegenden noch häufig, während er in andern beinahe ausgerottet ist. Er bevorzugt den Wald und die mit hohem Gras bewachsenen Ebenen, liegt am Tag schlafend auf Bäumen oder im Gras und geht nachts auf Raub aus. Er klettert nicht, sondern springt auf die Bäume und von denselben herab; auch wählt er weder ein beständiges Lager noch überhaupt einen bestimmten Aufenthalt, sondern schweift weit umher. Seine Bewegungen sind leicht und kräftig, sein Gehör ist ungemein scharf; gegen wehrlose Tiere ist er höchst grausam, aber vor Hunden und Menschen flieht er, und nur in der größten Not zeigt er Mut. Seine Beute sind kleinere, schwache Säugetiere, und da er das Blut am meisten liebt, so tötet er möglichst viele Tiere und wird daher den Herden äußerst schädlich. Nur während der Begattungszeit leben die Geschlechter gemeinsam; das Weibchen wirft 2–3 Junge, welche es in der Gefahr feig verläßt. Die Jagd auf den P. ist kaum gefährlich zu nennen; alt eingefangene Tiere nehmen selten Futter an, sehr jung eingefangene werden außerordentlich zahm; auch pflanzt sich der P. in der Gefangenschaft fort. An einigen Orten ißt man das sehr wohlschmeckende Fleisch des P., und im Norden Amerikas benutzt man auch das Fell.