Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Prell“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 669
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Prell. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 669. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Prell (Version vom 11.04.2021)

[669]  Prell, Hermann, Maler, geb. 29. April 1854 zu Leipzig, bildete sich auf der Kunstakademie zu Dresden, besonders bei Th. Grosse, und dann bei Gussow in Berlin und trat zuerst auf der Berliner Kunstausstellung von 1878 mit einem Genrebild: die letzte Jagd, auf, welches sich durch die dramatische Schilderung eines aufregenden Moments auszeichnete. Nachdem er sodann aus einer Konkurrenz um die Ausmalung des Festsaals im Berliner Architektenhaus als Sieger hervorgegangen, nahm er einen zweijährigen Aufenthalt in Italien, wo er sich besonders dem Studium der Freskotechnik widmete. In dieser führte er 1881–82 in dem genannten Saal einen Cyklus von neun Wandgemälden aus, welche die Hauptepochen der Geschichte der Baukunst symbolisieren. Dazu kam noch 1886 ein in Ölfarben gemaltes allegorisches Deckengemälde: Ars victrix. Vorher hatte er den Auftrag erhalten, den Saal des Rathauses in Worms ebenfalls in Fresko auszumalen. Hier stellte er die Personifikationen der Gerechtigkeit und der Tapferkeit und die Verleihung von Gerechtsamen an die Bürger von Worms durch Kaiser Heinrich IV. dar. Von seinen Staffeleigemälden sind noch zu nennen: Judas Ischariot, die Ruhe auf der Flucht und Leopold von Dessau und die Annaliese. 1888 erhielt er den Auftrag, im deutschen Buchhändlerhaus zu Leipzig zwei Fresken und im Rathaus zu Hildesheim einen Cyklus von Wandgemälden aus der Geschichte der Stadt auszuführen. Er ist Lehrer der Freskotechnik an der Berliner Kunstakademie.