Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Polyspérchon“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Polyspérchon“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 211
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Polyperchon
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Polyspérchon. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 211. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Polysp%C3%A9rchon (Version vom 05.03.2023)

[211] Polyspérchon, Feldherr Alexanders d. Gr., ein Ätolier, kämpfte als Phalangenführer bei Issos und bei Gaugamela, folgte Alexander nach Baktrien und Indien und kehrte 324 mit Krateros und den Veteranen nach Makedonien zurück. Als sich nach Alexanders Tod Antipatros durch Antigonos zu seinem Zug nach Asien bestimmen ließ, blieb P. als Befehlshaber in Makedonien zurück. Antipatros ernannte ihn sterbend zum Reichsverweser und zu seinem Nachfolger in Makedonien (319). Hier trat ihm jedoch des Antipatros Sohn Kassandros entgegen, der mit Antigonos und Ptolemäos ein Bündnis schloß und in den hellenischen Staaten die Oligarchen für sich gewann. P. begünstigte dagegen die unterdrückten demokratischen Parteien und lud die Königin Olympias, die Feindin des Kassandros, zur Rückkehr nach Makedonien ein. Indes konnte er sich trotzdem nicht in Griechenland behaupten und kehrte 317 mit Olympias nach Makedonien zurück. Nachdem Kassandros aber 315 dieselbe in seine Gewalt bekommen hatte, sah sich P. zur Flucht nach Ätolien genötigt. Später von Antigonos zum Strategen des Peloponnes ernannt, faßte er den Plan, sich eine selbständige Herrschaft zu gründen, rückte 310 gegen Makedonien vor und ließ sich durch Kassandros überreden, Herakles, den letzten männlichen Sprößling des makedonischen Königshauses, aus dem Weg zu räumen, verlor jedoch durch diese Blutthat alles Ansehen und mußte sich mit Lokris begnügen, wo er nach 303 in Vergessenheit starb.