Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Polydaktylīe“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 204
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Polydaktylīe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 204. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Polydaktyl%C4%ABe (Version vom 28.12.2022)

[204] Polydaktylīe (griech., „Vielfingerigkeit“), das Auftreten von mehr Endgliedern, als der Gattung zukommen, an Händen und Füßen einzelner Individuen oder ganzer Familien von Menschen und Tieren. Bei den Menschen kommt am häufigsten Sechsfingerigkeit (Hexadaktylie) vor und ist dann gewöhnlich durch eine Reihe von Generationen erblich. Während einige Forscher darin nur eine Mißbildung durch Verdoppelung einzelner Glieder, namentlich des Daumens oder kleinen Fingers, sehen wollen, erblicken andre darin einen Fall von Rückschlag, sofern die Seitengliedmaßen der ältesten Wirbeltiere mehr als fünf Endgliedmaßen besaßen und auch im normalen Zustand einzelne überzählige Fingerknochen vorhanden sind.