Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Platow“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 124
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Platow. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 124. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Platow (Version vom 05.05.2023)

[124] Platow, Matwei Iwanowitsch, Graf, berühmter Kosakenhetman, geb. 17. Aug. 1751 zu Asow am Don, nahm früh Dienste im russisch-donischen Heer und begann seine militärische Laufbahn mit dem türkischen Feldzug von 1770 und 1771. Von 1782 bis 1783 diente er unter Suworow am Kuban und in der Krim, zeichnete sich 1788 bei der Einnahme von Otschakow, 1789 vor Akjerman und Bender und 1790 vor Ismail aus und ward 1801 zum Hetman des ganzen donischen Heers ernannt. Als solcher erbaute er Nowo-Tscherkask, focht 1805–1807 gegen die Franzosen, nahm 1809 die Stadt Hirsowa und hatte großen Anteil an den Siegen bei Rassewat und Tatariza. Im Feldzug von 1812 befehligte er 20 donische Kosakenregimenter, 2 Jägerregimenter und 2 reitende Batterien, die stets den Vortrab und die Nachhut der Russen bildeten. Am 10. Juli warf er mit denselben den König von Westfalen bei den Flecken Mir und Romanowo zurück und verfolgte den Feind von Moskau bis über die russische Grenze, worauf er sich der Städte Marienwerder, Marienburg, Dirschau und Elbing bemächtigte, den General Lefebvre 28. Mai 1813 bei Altenburg schlug und nach der Schlacht bei Leipzig die Franzosen bis an den Rhein verfolgte. In Frankreich selbst siegte er bei Laon, nahm Nemours mit Sturm, besetzte Arcis und Versailles und rückte mit den Alliierten in Paris ein. Am 10. Okt. 1812 in den Grafenstand erhoben, starb er 15. Jan. 1818 am Don in der elantschizkischen Slobode. Sein Leben beschrieb Smirnoi (Mosk. 1821, 3 Bde.).