Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pitré“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 716
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Pitré. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 716. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pitr%C3%A9 (Version vom 27.01.2023)

[716] Pitré, Giuseppe, ital. Schriftsteller, einer der bedeutendsten Vertreter der wissenschaftlichen Volkskunde, geb. 23. Dez. 1843 zu Palermo, wo er Medizin studierte, kurze Zeit eine Lehrerstelle bekleidete und noch jetzt seinen ständigen Wohnsitz hat. Außer seinem Jugendwerk „Profili biografici“ (1864 u. 1868, 2 Bde.) und verschiedenen Aufsätzen in italienischen Zeitschriften und in der „Revue des questions historiques“ veröffentlichte er eine Menge von Einzelschriften und Zeitschriftenartikeln zur Volkskunde Italiens und besonders Siziliens. Das Hauptwerk seines Lebens aber bildet die „Biblioteca delle tradizioni popolari siciliane“, eine umfangreiche Darstellung von Sitten, Gebräuchen, Aberglauben, Volksbelustigungen, Kinderspielen, Sprichwörtern und Volkslitteratur seiner Heimatsinsel in 18 Bänden (Palermo 1870–88). P. hat 1868 im Verein mit Salomone-Marino und Di Giovanni die „Nuove Effemeridi siciliane“ gegründet, und seit 1882 gibt er im Verein mit Salomone-Marino das „Archivio per lo studio delle tradizioni popolari“ heraus, von dem bisher acht Jahrgänge erschienen sind. Auch machte er sich durch Herausgabe einer Bibliographie der italienischen Folklorelitteratur (Turin 1891) verdient.