Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pitman“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 9495
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Pitman. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 94–95. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pitman (Version vom 12.04.2022)

[94] Pitman, Isaak, engl. Stenograph, geb. 4. Jan. 1813 zu Trowbridge (Wiltshire), war zuerst Handlungsdiener, bildete sich durch eifrige Lektüre der englischen Klassiker weiter und wurde dadurch auf das Mißverhältnis zwischen englischer Orthographie und Aussprache aufmerksam. Nachdem er einige Jahre Volksschullehrer gewesen, trat er 1837 mit dem von ihm erfundenen, auf reiner Lautschrift beruhenden stenographischen System hervor, das er „Stenographic sound-hand“, später „Phonetic short-hand“ benannte. 1839 siedelte er nach Bath über, um sich hier ausschließlich der Vervollkommnung seiner „Phonography“ zu widmen. Unter diesem umfassenden Namen begriff er nämlich neben jenem stenographischen System auch ein gleichzeitig von ihm ausgebildetes rein phonetisches Schreibsystem für gewöhnliche Schrift („Phonetic long-hand“), für dessen Ausbildung er zu Bath eine eigne Druckerei, das noch heute von P. selbst geleitete „Phonographic Institute“, errichtete. Seine short-hand hat es zu einer ungeheuern Verbreitung gebracht und alle andern englischen [95] Stenographiesysteme so ziemlich verdrängt; auch auf Französisch, Spanisch und Deutsch (von Drießlein, 2. Aufl., Leipz. 1884) wurde sein System übertragen. Vgl. Robinson, I. Pitman’s phonography (im „Panstenographikon“, Bd. 1, Dresd. 1869–74); Pitman, Manual of phonography (Lond. u. Bath); Derselbe, A history of short-hand (das.); „The list of the Phonetic Society for 1883“ (das.).


Jahres-Supplement 1891–1892
Band 19 (1892), Seite 736737
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[736] Pitman, Isaak. Das 50jährige Bestehen der Pitmanschen Phonographie wurde 1887 in London [737] feierlich begangen. Von Pitmans beiden Hauptlehrbüchern sind bisher etwa 11/2 Mill. Exemplare verbreitet. Das wöchentlich erscheinende „Phonetic Journal“ hat eine Auflage von rund 25,000 Exemplaren. Das Vereinswesen ist wenig organisiert und nicht sehr entwickelt, es dürfte kaum mehr als 70 Pitmansche Stenographenvereine geben; außerdem zählt die Phonetic Society etwa 5000 einzelne Mitglieder. Übertragungen des Systems gibt es auch für das Arabische, Gälische, Italienische, Niederländische, Schwedische, Madagassische und Japanische. Vgl. Th. A. Reed, Isaac P., inventor of phonography (Lond. 1890).