Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Phlēum“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 1
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Phlēum. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 1. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Phl%C4%93um (Version vom 27.01.2023)

[1] Phlēum L. (Lieschgras), Gattung aus der Familie der Gramineen, ausdauernde oder einjährige Gräser mit cylindrischer, selten bis kugelig walzenförmiger, ährenartiger Rispe und einblütigen Ährchen mit zusammengedrückten, am Rücken gekielten und stachelspitzigen bis begrannten oder wehrlosen Hüllspelzen. P. pratense L. (Wiesenlieschgras, Timothygras, s. Abbild.), ein perennierendes Gras mit 30–100 cm hohem Halm und 2,5–8 cm langer, vollkommen walzenförmiger, zur Zeit der Blüte durch die Staubbeutel hellvioletter Ähre, wächst auf Wiesen, an Rändern und Wegen, ward durch Einwanderer im vorigen Jahrhundert als Futtergras nach Nordamerika gebracht, kam von dort durch Timothy Hanson nach England, wo man es mit Erfolg kultivierte,

Phleum pra­tense (Ti­mothy­gras).

und wurde später auch in Deutschland angebaut. Es wächst am besten in sandreichem Boden, verträgt die verschiedensten Grade der Feuchtigkeit, gedeiht aber am besten in frischer, trockner Lage. Man baut es besonders auf Feldern mit gutem Roggenboden in reinen Beständen und in Gemenge mit Kleearten. Es gibt schon im zweiten Jahr den höchsten Ertrag, liefert aber nur einen, indes sehr reichlichen Schnitt. Gebrauchswert der Samen 74 Proz. P. Boehmeri Wib. (Triftlieschgras) hat niedrigere, dünnere Halme und eine spitz zulaufende Rispenähre, welche sich beim Biegen in einzelne Lappen zerteilt. Es wächst auf bergigen Triften, ist aber als Futtergras unbedeutend. P. arenarium L. (Sandlieschgras) ist einjährig, mit vielen bläulichgrünen Halmen und Blättern und länglicher Rispenähre; es trägt zur Festlegung des Flugsandes bei.