Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Phädra“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 979
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Phädra. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 979. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ph%C3%A4dra (Version vom 27.01.2023)

[979] Phädra, im griech. Mythus Tochter des Minos und der Pasiphae, ward mit ihrer Schwester Ariadne von Theseus entführt und dann mit ihres Vaters Einwilligung seine Gattin, um den mit den Athenern vollbrachten Friedensschluß zu befestigen. Sie gebar Theseus den Akamas und Demophon. In Liebe zu ihrem Stiefsohn Hippolytos (s. d.) entbrannt, aber von demselben nicht erhört, nahm sie sich selbst das Leben. Von den diese Sage behandelnden Tragödien des Sophokles und Euripides ist nur der „Hippolyt“ des letztern noch erhalten; unter neuern Dichtungen ist besonders die „Phèdre“ von Racine bekannt geworden. Auch die bildende Kunst hat den Mythus mehrfach zum Vorwurf genommen; namentlich stellte man der P. Verhältnis zu Hippolyt in der römischen Zeit gern auf Sarkophagen dar (s. Hippolytos). Polygnot stellte sie in seinem Unterweltsbild in der Lesche zu Delphi mit ihrer Schwester Ariadne zusammen.