Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pasitĕles“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 753
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Pasitĕles. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 753. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pasit%C4%95les (Version vom 26.01.2023)

[753] Pasitĕles, griech. Bildhauer und Kunstschriftsteller, ein Zeitgenosse des Pompejus, aus Großgriechenland (Unteritalien) gebürtig, doch meist in Rom thätig, merkwürdig durch seine stilistische Richtung, welche die Strenge der altertümlichen Kunst mit der Formeneleganz der römischen Plastik zu vereinigen suchte, ein Eklektizismus, den ein Werk seines Schülers Stephanos, eine Knabenfigur in Villa Albani, deutlich ausprägt, während des letztern Schüler Menelaos in der berühmten Ludovisischen Gruppe (Orest und Elektra) wieder zu einfachern Formen zurückkehrt. P. war von großer Vielseitigkeit; er arbeitete in Marmor, Elfenbein, Silber und Erz. Sein Werk über ausgezeichnete Schöpfungen der ältern Kunst (in fünf Büchern griechisch geschrieben) ist nicht erhalten, aber von Plinius benutzt worden. Vgl. Kekulé, Die Gruppe des Künstlers Menelaos in Villa Ludovisi (Leipz. 1870).