Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Parga“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 717
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Parga. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 717. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Parga (Version vom 22.12.2024)

[717] Parga, feste Stadt im türk. Wilajet Janina, am Adriatischen Meer, der Insel Paxos gegenüber, in herrlicher, an Fruchtbäumen reicher Gegend, hat eine Citadelle, einen von den Venezianern 1572 errichteten Hafendamm und zählt kaum 1500 Einw. Die alte Stadt P. (Paläoparga) lag westlich von der jetzigen, an der Stelle des antiken Toryne; bei dem Einfall der Türken in Europa bauten sich die Bewohner (Pargioten) auf der jetzigen Stelle an und trotzten dort jahrhundertelang der Macht der Türken. 1401 begaben sie sich in den Schutz Venedigs und blieben mit der Republik im Bündnis bis zum Untergang derselben (1797), worauf sie französische Truppen aufnahmen. Ali Pascha von Janina wünschte die Stadt in seiner Gewalt zu haben; die Pargioten schlugen jedoch alle Angriffe des letztern siegreich zurück und suchten um Einverleibung in die Republik der Ionischen Inseln nach, worauf die Engländer eine Besatzung nach P. legten, ohne indes die Bitte um Einverleibung zu gewähren. Sie übergaben vielmehr die Stadt 1819 Ali Pascha. Nun wendeten sich die Einwohner fast alle nach den Ionischen Inseln, so daß Neuparga ganz verödete.