MKL1888:Parallelepīpedon

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Parallelepīpedon“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 708
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Parallelepīpedon. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 708. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Parallelep%C4%ABpedon (Version vom 26.01.2023)

[708] Parallelepīpedon (griech., Parallelepipēd), ein Prisma (s. d.), dessen Grundfläche ein Parallelogramm ist. Dasselbe wird begrenzt von 6 Parallelogrammen, von denen je 2 parallel liegen und kongruent sind; von den 12 Kanten laufen je 4 parallel und sind gleich groß, die Zahl der Ecken ist 8. Als Grundfläche kann man jede der Flächen annehmen; ihr senkrechter Abstand von der parallelen Gegenfläche ist die Höhe des Parallelepipedons. Stehen die vier Kanten, welche die Ecken der Grundfläche mit denen der parallelen Fläche verbinden, senkrecht auf diesen beiden Flächen, so ist das P. ein normales oder gerades; im Gegenfall ist es ein schiefes. Beim normalen P. müssen alle Flächen, mit Ausnahme der Grundfläche und der ihr parallelen Gegenfläche, Rechtecke sein. Sind auch diese zwei Flächen Rechtecke, so heißt das P. ein rechtwinkeliges, und wenn in demselben noch außerdem drei in einer Ecke zusammenstoßende Kanten und mithin alle gleich lang sind, so ist es ein Würfel oder Kubus (s. d.). Der räumliche Inhalt eines Parallelepipedons ist gleich dem Produkt aus Grundfläche und Höhe; beim rechtwinkeligen P. ist dies s. v. w. das Produkt der drei in einer Ecke zusammenstoßenden Kanten, beim Würfel die dritte Potenz einer Kante.