Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Paprocki“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 642
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Paprocki. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 642. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Paprocki (Version vom 21.05.2021)

[642]  Paprocki (spr. -rotzki), Bartholomäus, polnisch-böhm. Geschichtschreiber und Heraldiker, geb. 1550 zu Paprockawola in Masovien, studierte an der Krakauer Universität, veröffentlichte die erste polnische Heraldik: „Panosza, tj. herby etc.“ (Krak. 1575), schloß sich der habsburgischen Partei an und zog sich durch mehrere satirische Schriften die Feindschaft des polnischen Adels zu. Er lebte darauf in Mähren, wo er eine genealogische Geschichte der Markgrafschaft schrieb (in böhmischer Übersetzung unter dem Titel: „Zrcadlo etc.“, Olm. 1593, erschienen), dann in Prag, wo er den „Ogrod Krolewski“ (1595), den „Diadochas“ (1602) und kleinere Schriften historischen Inhalts veröffentlichte, durchforschte darauf die schlesischen Archive und starb, bis zu seinem Tod litterarisch thätig, 1614 in Lemberg. Seine Schriften wurden vielfach ins Lateinische übersetzt; deutsch erschienen: „Kern und Auszug aus Paprockis mährischem Geschichtsspiegel“ (Bresl. u. Leipz. 1734) und „Compendioser Schauplatz des ehemaligen alten Adels in der Markgrafschaft Mähren“ (Bresl. 1641).