Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Palaeothērium“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 618
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Palaeothērium. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 618. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Palaeoth%C4%93rium (Version vom 29.09.2022)

[618] Palaeothērium Cuv., ausgestorbene Säugetiergattung der unpaarzehigen Huftiere und der Familie der Palaeotherina, etwa zwischen Tapir und Einhufern die Mitte haltend. Sie wurde ebenso wie Anoplotherium (eine ebenfalls zu den Huftieren gehörige, aber paarzehige, zwischen Schweinen und Wiederkäuern stehende Gattung, bei der aber die Zähne eine geschlossene Reihe bilden) von Cuvier aus den zahlreichen, aber zerstreuten Skelettresten, die sich im alttertiären Gips am Montmartre bei Paris finden, in verschiedenen Arten, unter denen P. magnum Cuv. 1–1,25 m Höhe erreichte, wieder restauriert. Die Backenzähne, deren die hierher gehörigen Tiere oben und unten sieben besaßen, nähern sich sehr denen des Nashorns; außerdem besaßen sie oben und unten sechs Schneidezähne und lange, spitze, aber nicht aus dem Mund hervorragende Eckzähne. Der Bildung der Nasenbeine nach hatten sie einen beweglichen Rüssel wie der Tapir, dem sie auch im Bau der Gliedmaßen glichen, nur daß sie vorn und hinten dreizehige Füße hatten; die Statur war schlanker als die der Tapire, der Schwanz von mäßiger Länge. Die Paläotherien sind charakteristisch für das ältere Tertiärgebirge.