Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pacini“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 597
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Pacini. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 597. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pacini (Version vom 20.03.2022)

[597] Pacini (spr. -tschīni), 1) Giovanni, ital. Opernkomponist, geb. 17. Febr. 1796 zu Catania, Schüler von Marchesi und Mattei in Bologna und Furlanetto in Venedig, debütierte 1813 mit der Oper „Annetta e Lucindo“ in Mailand, schrieb dann in den nächsten Jahrzehnten eine große Reihe andrer für die ersten Bühnen Italiens, gab aber nach einem Mißerfolg am Fenicetheater in Venedig die dramatische Komposition längere Zeit ganz auf und errichtete eine Musikschule in Viareggio, die zu großer Blüte gelangte (später in Lucca). Er starb 6. Dez. 1867 in Pescia. Seine besten Opern, deren er im ganzen ca. 80 geschrieben hat, sind: „Saffo“ (1841), „Medea“ (1843), „La regina di Cipro“ (1846) und „Niccolò de’ Lapi“ (1873 aufgeführt). Außerdem schrieb P. 35 Oratorien und Kantaten, viele Messen etc. und war auch als Musikschriftsteller thätig. Interessant ist seine Autobiographie: „Le mie memorie artistiche“ (1865; zu Ende geführt von Cicconetti, 1875).

2) Filippo, Anatom, geb. 25. Mai 1812 zu Pistoja, studierte in Florenz und Pisa, dozierte dann über 40 Jahre in der medizinischen Fakultät zu Florenz und starb 9. Jan. 1883 daselbst. Er entdeckte 1835 die nach ihm benannten, aber schon von Vater aufgefundenen Nervenendigungen (s. Haut, S. 232).